Die Austria Linz Islamische Föderation (ALIF) legt ihr Hauptaugenmerk auf die Begegnung der österreichischen Gesellschaft mit der muslimischen Community. Darauf basierend werden laufend verschiedene Veranstaltungen und Projekte organisiert. Die Menschen sind stets dazu eingeladen mit Muslimen in Kontakt zu treten und sie sowie ihren Glauben näher kennenzulernen.


„Gestatten, Muslim.“

„Gestatten, Muslim.“ ist ein Projekt, das erst vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde. Der Anlass dafür war die Zunahme der Vorurteile und Ängste in der Bevölkerung sowie die steigende Diskriminierung der Muslime, hervorgerufen durch den Missbrauch der Religion seitens radikaler Gruppierungen. Nach den IS-Anschlägen in Europa, wurden die hier lebenden Muslime unter Generalverdacht gestellt, welches die Kluft zwischen den muslimischen Gemeinden und der österreichischen Gesellschaft weiter auseinander gerissen hat. Um die Vorurteile und die Ängste auf beiden Seiten abzubauen, haben wir beschlossen, den direkten Kontakt zu den Menschen zu suchen. Da dieses Projekt von Vielen sehr willkommen geheißen wurde, stellen wir nun jedes Jahr Infostände in verschiedenen Bezirken auf, wo wir mit den Menschen hemmungslos ins Gespräch kommen möchten. (Das Datum für die nächste Veranstaltung wird auf unserer Homepage rechtzeitig bekannt gegeben.)


Iftar unter Nachbarn

Eine gute Beziehung zu seinen Nachbarn zu pflegen, ist für einen Muslim eine Selbstverständlichkeit. In einem Hadith unseres Propheten wird der freundliche und respektvolle Umgang mit den Nachbarn als Zeichen des Glaubens beschrieben. Unser Prophet sagte: „Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll seinen Gast großzügig bewirten. Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll seinen Nachbarn gut behandeln. Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll gute Worte sprechen oder schweigen.“ (Buhârî, Adab, 31) Aber kommen wir diesen Empfehlungen nach? Meist ist es leider so, dass man vielleicht seine muslimischen Nachbarn kennt, zu den nichtmuslimischen Nachbarn jedoch nur wenig bis gar kein Kontakt besteht. Dabei ist es eine wichtige Aufgabe für jeden Muslim Kontakt zu allen Nachbarn zu suchen.Kontakt suchen heißt nicht, sich einmal vorzustellen, sondern vielmehr ins Gespräch kommen und sich gegenseitig besser kennenlernen. Wir, die Islamische Föderation in Wien, laden im Ramadan unsere nichtmuslimischen Nachbarn und Bekannten zu einem Iftar ein, um nicht nur unsere Pflichten ihnen gegenüber im Sinne der Ermahnung unseres Propheten zu erfüllen. Wir wollen darüber hinaus den Grundstein für ein besseres gegenseitiges Kennenlernen legen.


Darf ich vorstellen?

Der persönliche Kontakt unter Menschen ist die beste Art, einander kennenzulernen. Trotz dieser einfachen Möglichkeit, begnügen sich viele Menschen mit Informationen aus zweiter Hand. Dabei ist es, auch aufgrund der zahlreichen Kommunikationsquellen, leichter dennje, sich zu informieren. Wer seine Mitmenschen nicht kennenlernt, lebt nicht mit ihnen, sondern neben ihnen her. Im Zeitalter der Bequemlichkeit scheint die aufrichtige Bemühung um ein Miteinander an Wert zu verlieren. Immer weniger Menschen haben überhaupt noch Interesse daran, sich eine eigene Meinung zu bilden. Stattdessen begnügen sich viele mit vorgefertigten Bildern. In Europa herrscht eine islamkritische Stimmung. Die teilweise feindliche Haltung gegenüber Muslimen scheint die Oberhand zu gewinnen. Zunehmende Vorurteile und die daraus folgende Abneigung sind ein klares Anzeichen dafür, dass man Muslime nicht (gut) genug kennt. Studien belegen, dass eine islamkritische Haltung dort höher ist, wo Muslime in geringer Zahl leben. Das wiederum heißt: Dort wo Begegnung und Kennenlernen stattgefunden hat, kann ein harmonisches Miteinander entstehen. Genau hier setzt die Aktion „Darf ich vorstellen?“ an. Man denke einmal an jemanden, der die gemeinsamen Werte der gesamten Menschheit verkörpert, jemanden aus unserer Mitte. Denken wir an den Propheten Muhammad (s), dessen edle Persönlichkeit sich in vielen Tugenden widerspiegelt. Muslime sehen ihre Aufgabe darin, ausgehend von diesen Tugenden und Werten zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. Unsere Aktion „Darf ich vorstellen?“ soll Nähe zwischen dem Propheten, der stets Vertrauen ausstrahlte, und der Gesellschaft schaffen. Auf diese Weise wird gezeigt, wie islamische Werte mit den universellen Werten der Menschheit vereint werden können. Wir, die Austria Linz Islamische Föderation (ALIF) sehen uns in der Pflicht, aktiv zu werden und wählen hierfür den „natürlichsten“ und „effektivsten“ Weg der Verständigung und Begegnung zwischen Menschen: den persönlichen Kontakt.


Moscheeführungen

Oftmals Differenzen zwischen Religionen und Kulturen als unüberwindbare Hürden für das Zusammenleben dargestellt. Unterschiede werden nicht als Bereicherung, sondern als Barrieren gesehen. Umso wichtiger ist es, richtige und falsche Informationen voneinander zu trennen und zugleich Aufklärungsarbeit zu leisten. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der sich auch Muslime und ihre Gemeinschaften in Österreich annehmen. In diesem Zusammenhang ist die Moscheeführung eine Plattform zur Überwindung von Vorurteilen und Missverständnissen. Sie baut Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen, indem sie Verständnis und Empathie schafft. Hier können die Besucherinnen und Besucher mit den Mitgliedern der Moscheegemeinden zusammenkommen und sich besser kennenlernen. Unter dem Jahr habt ihr die Möglichkeit an Moscheeführungen teilzunehmen. Nach telefonischer Vereinbarung bieten wir Moscheeführungen für kleine und große Gruppen inklusive Schulklassen an. Unsere Kontaktdaten finden Sie unter dem Bereich „Kontakte“.


Interreligiöse Dialoge

Was verstehen wir unter interreligiöse Dialoge?

Wir setzen Religionsfreiheit, Menschenrechte und Akzeptanz voraus bei diesen Dialogen. Wir versuchen die mehrheitlichen Gemeinsamkeiten zu vermitteln und zu erläutern als wie die Differenz der unterschiedlichen Glaubensrichtungen.

In einer Welt wo religiöse Pluralität herrscht, ist ein Dialog in unterschiedlichster Formen auf allen Ebenen sehr bedeutsam und auch immer mehr gefragter denn je. Vertreter der katholischen, evangelischen und der orthodoxen Christen sowie der jüdische und der muslimische Gemeinschaften sind verantwortlich gegenüber der hier lebenden Gesellschaft sich für Frieden und Ordnung einzusetzen.

Kontinuierlich treffen sich diese Missionsträger zu einem Austausch von Religionsfragen bei gegenseitigem Respekt. Besonders geachtet wird auf Diskretion, denn jeder hat das Recht sich seine eigene Religionszugehörigkeit frei wählen zu dürfen.

Wie fördern wir diese Dialoge?

Wir besuchen Kirchen, Synagogen und andere Glaubenshäuser und zeigen damit dass wir offen sind für alle Theologien. Jährliche „Tag der offenen Tür“ Organisationen zu unseren Moscheen findet unter großem Andrang statt. Verallgemeinerungen und Pauschalurteile erlahmen dann bei den meistens positiv erstaunten Teilnehmern.

Gemeinsame Projekte wie zum Beispiel mit der Kirche und der Moschee haben gezeigt wie sehr die Bevölkerung eigentlich mit diesem heiklem Thema zu umgehen weiß, als wie es in den Medien gepriesen wird des Öfteren. Wir versuchen immer wieder zu betonen dass der Islam grundsätzlich eine friedliche Religion ist, sowie viele andere Glaubenslehren auch.

Interreligiöse und interkulturelle Fußballspiele haben sehr großen Interesse bei den Gläubigen geweckt, sowohl auch die gemeinsamen Veranstaltung die allzeit abgehalten werden. Da werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdeckt und bei sachlichen Gesprächen zu Kritik und Rezession gebracht.

Unser Motto lautet:

„Leben und leben lassen, glauben und glauben lassen“

Mit diesem Gedankengut tasten wir uns an andere Religionen heran und auch umgekehrt wird dieses von den verschiedensten Religionen sehr erfolgreich praktiziert.